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Rise Up Residency – Street Art für den Meeresschutz

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Was haben die Ozeane uns eigentlich zu erzählen? Eine Künstlerresidenz im südostenglischen Küstenstädtchen Margate hat siebzehn lokale und internationale Künstler eingeladen, um mit großen Wandmalereien das Bewusstsein für den Schutz der Ozeane und die Probleme mit dem Plastikmüll an unseren Meeresküsten zu schaffen. Das Street-Art-Projekt Rise Up Residency wird von der lokalen Initiative Rise Up. Clean Up. in Zusammenarbeit mit dem in Margate ansässigen, international gefeierten Künstler Louis Masai organisiert.

 Ziel der Rise Up Residency ist es, die lokale Gemeinde Margate und ihre Besucher zu inspirieren, zu vereinen und dazu zu befähigen, sich an der Reduzierung von Plastikmüll und dem Respekt vor dem Ozean zu beteiligen. Die meisten Wandmalereien wurden im Herbst 2022 an verschiedenen öffentlich sichtbaren Wänden erschaffen und wirken wie ein großes visuelles Statement für den Meeresschutz. Die Wandmalereien sind durch eine Karte alle leicht auffindbar und ermöglichen eine schöne, thematische Street-Art-Tour direkt am Meer in Margate, einer Kleinstadt in der Nähe von London in der Grafschaft Kent.

Rise Up Residency - Street Art von David Shillinglaw

(c) Bilder: Ian Cox / Rise Up Residency – Künstler: Louis Masai (Beitragsbild), Smug, Curtis Hylton, Nomad Clan, David Shillinglaw

Unser Leben ist mit dem Leben im Ozean verbunden

Die Künstlerresidenz erforscht laut dem Initiator Louis Masai die Geschichten, die der Ozean gerne erzählen würde. Die ungesehenen, ungehörten, vergessenen Geschichten vom Ozean werden direkt auf die Wände rund um Margate gemalt: „Wer in der Nähe vom Meer lebt, wird sehen: Was auf dem Land ist, landet im Meer, und was im Meer ist, landet auf dem Land. Aber auch, wenn wir nicht direkt am Meer leben: Unser Leben auf dem Planeten ist sehr eng mit dem Leben im Ozean verbunden. Wir leben mit dem Ozean und der Ozean lebt mit uns.“

Plastikmüll am Strand

Jeden Sommer werden die örtlichen Strände mit Menschen überfüllt und erst am Ende des Nachmittags können Sie Müllhaufen am Strand sehen. Viel Plastik von den Stränden endet noch immer im Meer. Die Organisation Rise Up. Clean Up. geht jeden Sommer an die Strände, um Müll aufzuräumen. Die Künstlerin Lily Mixe erläutert: „Viele Menschen denken, dass dies „nur“ ein Problem für das Meeresleben ist, was es natürlich auch ist. Es gibt aber auch ein viel umfassenderes Problem: Wir sind für unseren Sauerstoff von den Ozeanen abhängig, denn der Sauerstoff wird ja durch das Leben im Ozean produziert. Wenn wir dem Plankton und den Algen im Ozean schaden, schaden wir unserer eigenen Sauerstoffversorgung.“

(c) Bilder: Ian Cox / Rise Up Residency – Künstler: DouDou, Onur, Lily Mixe, Aaron Li-Hill

Rise Up Residency: Bewusstsein schärfen

 Kunst im öffentlichen Raum beschäftigt Menschen auf eine nicht konfrontative, spielerische Weise. Die Rise Up Residency nutzt Kunst im öffentlichen Raum, um das Bewusstsein dafür zu schärfen, wie all die kleinen Dinge eine Wirkung haben. Dafür wurde die lokale Gemeinschaft mittels einer Reihe von Workshops miteinbezogen. strandinder wurden eingeladen, an einigen Wandmalereien mitzuwirken. Die Idee: Wenn wir alle gemeinsam handeln, können wir auch wirklich etwas verändern.

Wie ökologische Farbe CO2 kompensieren kann

 Beim gesamten Kunstprojekt wurden auch die durch die Street-Art-Kunstwerke erzeugten CO2-Emissionen berechnet. Bei allen Aktivitäten wurde genau hingeschaut, welchen Impact sie auf Umwelt und Klima haben. Für die Wandmalereien wurde so weit wie möglich ökologische Farbe verwendet, aber es kamen natürlich auch Sprühdosen zum Einsatz. Ein Teil der ökologischen Farbe ist mit Graphen und Kalk entwickelt und absorbiert CO2, was einen Teil der CO2-Emissionen von den Sprühdosen kompensiert. Die übrig gebliebenen Emissionen wurden durch ein Aufforstungsprojekt kompensiert. Auch wenn das Bewusstsein für den Klima-Impact von Kunstwerken wächst, ist so ein umwelt- und klimabewusster Umgang mit Ressourcen und CO2-Emissionen noch alles andere als Standard.

 Louis Masai und das Artensterben

 Der Initiator der Rise Up Residency Louis Masai hat Tier- und Umweltschutz sowie das Artensterben zum Fokus seiner Street Art gemacht. Wir veröffentlichten vor einigen Jahren ein Interview mit dem Street-Art-Künstler Louis Masai im Lilli Green Magazin, als er für ein Projekt von dem Street-Art-Museum Urban Nation Berlin gelebt und gearbeitet hatte. Die Rise Up Residency wird noch weiteren Künstlern Wände zur Verfügung stellen. Bis jetzt gibt es Wandmalereien von den folgenden Künstlern und Künstlerinnen: Onur, Nomad Clan, David Shillinglaw, Lily Mixe, Jordan T Gray, Faunagraphic, Catherine Chinatree & Peter Nicholls, Dreph, Martin Whatson, Curtis Hylton, Nuno Viegas, Hera und natürlich Louis Masai selbst.

Street Art für den Meeresschutz

 Wir berichteten auch bereits über ein ähnliches Projekt, um die Meere zu retten mit Kunst: Auch bei der Initiative Sea Walls wurden Street Art Murals zum Thema Meeresschutz kreiert. Bereits über 450 öffentliche Kunstwerke zum Thema Meeresschutz wurden bei der von der Organisation PangeaSeed Foundation koordinierten globalen Kunstaktion rund um die Welt produziert, um mehr Bewusstsein für die Meere und Ozeane zu schaffen. Das wachsende Bewusstsein für unsere Meere macht auf jeden Fall Hoffnung, dass wir im 21. Jahrhundert eine Wende hinbekommen, weg vom Plastikmüll und Massenkonsum, hin zu einem achtsameren Umgang mit unserem Planeten, den Meeren und den uns verfügbaren Ressourcen.

Fotos: Ian Cox, Walkandy

Der Beitrag Rise Up Residency – Street Art für den Meeresschutz erschien zuerst auf Lilli Green.


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